Social health

Gesundheit in der digitalen Welt

© pexels; Karolina Grabowska

Remote Work und Homeoffice sind Teil der neuen Arbeitswelt und führen zu einer modernen Form der Kommunikation und Zusammenarbeit. Die räumliche Distanz und das Arbeiten aus dem Homeoffice stellen das bisherige soziale Miteinander in Frage. Das hat auch Auswirkungen auf die soziale Gesundheit (social health) der Beschäftigten, wie die Barmer Krankenkasse und die Universität St. Gallen in ihrer Studie „social health@work“ untersucht haben.  

Mobile Arbeit verändert unsere Arbeitswelt

Die körperliche und mentale Gesundheit sind weit erforscht. Unser Gesundheitssystem ist auf diese beiden Dimensionen ausgerichtet. Doch spätestens seit der Pandemie sollten wir uns auch die soziale Gesundheit (social health) genauer anschauen. Mobiles Arbeiten hat sich mittlerweile etabliert. Im Durchschnitt wird mehr als ein Viertel der Arbeitszeit mobil gearbeitet. Das Arbeiten im Homeoffice mag viele Vorzüge haben, doch die persönlichen Beziehungen zu den Arbeitskollegen fehlen, worunter viele Beschäftigte leiden. Gleichzeitig können Arbeit und Privatleben so sehr verschmelzen, dass ein Abschalten vom Job kaum möglich ist. Bei social health geht es darum, die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit in den Fokus zu rücken und eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Privatleben zu erreichen.  

Einflussfaktoren

Laut der Studie „social health@work“ können Zufriedenheit und Gesundheit der Beschäftigten auf vier Ebenen gestärkt werden. Nachfolgend ein Überblick über die wichtigsten Ergebnisse und Handlungsanweisen.  

  • Einfluss des Individuums: Hier geht es um die Frage, wie sich die eigene Arbeit am besten gestalten lässt. Vielen Befragten ist es wichtig, Arbeit und Privatleben klar voneinander abzugrenzen, um Stress vorzubeugen. Das klappt vor allem mit einer aktiven Freizeitgestaltung. Das gilt insbesondere für Beschäftigte, die sehr viel Zeit im Homeoffice verbringen. Fast jeder zweite Befragte kann in der Freizeit die Arbeit vergessen – wobei Nichtführungskräfte besser abschalten können als Führungskräfte. Wer abschalten kann, muss aber auch wieder zur Arbeit zurückfinden. Reattachment gelingt besser bei Beschäftigten, die sich durch zeitliche oder örtliche Abgrenzung mental auf ihre Arbeit einstimmen. Z. B. durch feste Arbeitszeiten und einen abgeschlossenen räumlichen Bereich.
  • Einfluss des Teams: Beschäftigte, die sich sowohl im Arbeits- als auch im Privatleben wohlfühlen, haben eine bessere mentale Gesundheit und höhere Arbeitsfähigkeit. Da mobile Arbeit das Zugehörigkeitsgefühl erschwert, müssen Organisationen aktiv gegensteuern und die Inklusion fördern.    
  • Einfluss der Führungskraft: Gut führen auf Distanz ist wichtig, damit sich Beschäftigte auch im Homeoffice wahrgenommen fühlen. Das gelingt Führungskräften mit hohen digitalen Kenntnissen besonders gut, so die Studie. Eine gute Beziehung zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern fördert die Leistungsfähigkeit und wirkt sich positiv auf die mentale Gesundheit aus.
  • Einfluss von Organisationen: Die Gruppe der 50- bis 59-Jährigen ist die größte Beschäftigtengruppe. Da Digitalisierung alle angeht, helfen altersspezifische Personalstrategien, Brücken zwischen den Generationen zu bauen und das Arbeitsengagement hochzuhalten.

Die Studie

An der Studie „social health@work“ nehmen 8000 Beschäftigte teil. Die Befragungen erfolgen halbjährlich über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren. Die hier vorstellten Ergebnisse stammen aus der fünften Panel-Befragung von insgesamt acht.
Studie social health@work
 

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